Sportlich 02/2023

13 www.tsvtrudering.de versuchen, Techniken und unsere eigenen Bewegungsabläu- fe zu perfektionieren. Auch wenn sich das vielleicht anhört, als hätte es nur wenig Anwendungsbezug für beispielsweise das Fußballspielen, so können unsere Ansätze durchaus auch verwendet werden, um einen Kopfball oder einen Freistoß zu trainieren. Betrachten wir zur Veranschaulichung, wie bei uns ein grundlegender Hebel beigebracht wird. Zuerst wird die Technik ein- oder mehrmals demonstriert, um zu zeigen, wie sie aussehen soll. Nun haben die Anwesenden kurz Zeit, sie selbst einige Male zu probieren, um eigene Erkenntnisse zu gewinnen und mögliche Probleme in ihrer Ausführung zu identifizieren. Als nächstes wird die Bewegung in einzelne „Bilder“ zerlegt. Das heißt es werden besondere Punkte in der Bewegung, bei- spielsweise das Ende eines Schritts, das Ende einer Hüftdrehung, demonstriert, die es möglichst genau zu reproduzieren gilt. Wenn dies nun klappt, dann kann der Fokus auf den Zusammenhang zwi- schen den Bildern, das heißt den Fluss, gelegt werden, um so eine gleichmäßige Bewegung zu erzielen. Die Bilder selbst bleiben da- bei jedoch ein wichtiger Anhaltspunkt, um bei der Bewegung nicht zu schlampen. Wenn nun Schwierigkeiten im Fluss auftreten, muss wieder ein Schritt zurückgemacht werden, um zu sehen, wo in den zugrunde liegenden „Bildern“, oder in welchen Übergängen, der Fehler aufgetaucht ist. Soweit zur zeitli- chen Komponente einer Bewegungsanalyse. Um die räumliche Komponente zu veranschaulichen, betrachten wir, wie das Wechseln in eine bestimmte Haltung – eine Kamae – ver- mittelt werden kann. Zuerst wird die Haltung demonstriert, die erst- mal einfach kopiert wird. Daraufhin wird die Haltung analysiert: In welche Richtung zeigt welcher Fuß, welche Ausrichtung hat die Hüf- te, welche Ausrichtung hat die Schulter, was tun die Hände. Schließ- lich wird das Verlagern in die Kamae gedrillt, wobei die Fehler von erfahreneren Übenden angesprochen werden und jeder Einzelne in der Regel einen individuellen Fokus erhält, beispielsweise die Aus- richtung des Fußes, oder die Gewichtsverteilung, solange, bis dieser Teil sitzt, woraufhin ein neuer Fokus gesetzt wird. Die Bewegungsanalyse hilft uns also unsere Bewegungen zu perfektionieren und bewusst zu trainieren. Der Schrein im Training beinhaltet einen Spiegel – Selbstreflexion als eines der wichtigsten Güter einer Kampfkunst www.klingergmbh.de · info@klingergmbh.de Michael Klinger Matterhornstraße 21a 81825 München-Trudering Mobil: 0151 / 546 77 400 BUJINKAN

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