Sportlich 02/2023

12 BUJINKAN Wir sind Trudering Den meisten von uns ist das Konzept einer Bewegungsanaly- se durchaus vertraut, sei es aus dem Sportunterricht in Sachen Leichtathletik, sei es aus eurem jeweiligen Sport, wenn man sich Gedanken macht, wie man in einzelnen Abläufen besser werden kann, sei es in der Sportschau, wenn in Slow-Motion ein herausra- gender Moment am letzten Spieltag in seine einzelnen Komponen- ten runtergebrochen wird. Doch ich greife vor. Es ist wichtig, dass man Begriffe definiert, be- vor man sie verwendet, um so möglichen Missverständnissen durch ein unterschiedliches Verständnis des Begriffes vorzubeugen. Ein Blick in das große Lexikon unserer Zeit – selbstverständlich spre- che ich hier von Wikipedia – verrät uns: „Die […] Bewegungsana- lyse zerlegt sportliche Bewegungsabläufe in direkt wahrnehmbare Merkmale der äußeren Form oder Gestalt und untersucht deren Beziehungen.“ So weit so klar, aber was heißt das für uns? Zuallererst heißt das, wir fokussieren uns auf das rein Äußerliche, die mentale Komponente des Sports – oder der Kunst – wird hier- bei erst einmal außen vor gelassen. Der Leser mag fragen: wie zerlegen wir denn die Bewegung, räumlich (welcher Teil meines Körpers macht was) oder zeitlich (was passiert wann)? Tatsächlich ist für eine erfolgreiche Bewegungsanalyse beides wichtig und Bewegungsanalyse: Visualisierung für Fortgeschrittene liefert uns Stellschrauben, mit denen wir besser werden können. Nimmt man nun die einzelnen betrachteten Teile – räumlich wie zeitlich – und ergänzt sie um deren Beziehung, also was zwischen diesen Teilen stattfindet, so kann man die Bewegung rekonstruie- ren. Nun haben wir also definiert, was eine Bewegungsanalyse ist, aber wofür können wir sie einsetzen? Ich würde behaupten: Ein jeder von uns setzt re- gelmäßig die Bewegungsanalyse in mindestens einer Form ein, – wenn wir neue Bewegungen oder Abläufe erlernen. Es gibt dabei verschiedene Formen des Lernens. Computer sind beispielsweise gut darin eine „Brute Force“-Lösung einzusetzen, das heißt Dinge einfach so oft zu versuchen, bis sie funktionieren. Für uns Menschen ist diese Methode – gerade beim Sport – selten umsetzbar, und erst recht nicht effizient. Wir betrachten stattdes- sen andere Menschen, wie sie vorgehen und kopieren was sie tun, wobei wir uns hierbei anschauen, was (welche Körperteile agie- ren?) diese wann (wie ist der Ablauf?) tun. Aber genug graue Theorie, wie sieht das in der Praxis aus? Für uns im Bujinkan ist die Bewegungsanalyse allgegenwärtig, da wir uns nicht in einem Wettstreit mit Anderen befinden, sondern wir Bewegungsanalyse beginnt schon beim Vorführen einer Tech- nik – was macht der Lehrer da eigentlich genau IHRE APOTHEKE IM ZENTRUM VON TRUDERING Truderinger Straße 304 a · 81825 München · Telefon 0 89 / 42 17 00 · Telefax 0 89 / 6 88 16 20

RkJQdWJsaXNoZXIy MjA0NzM0