Sportlich 01/2022
36 SCHWIMMEN Wir sind Trudering Unser Geschäftsführer Peter Kisters hat- te die Chance, ein Interview mit Kathrin Schmolke, der 1. Vorsitzenden der DLRG München-Ost e.V. München zu führen. TSV Kathrin, vielen Dank dass Du für uns Zeit hast. Wer ist die DLRG und was tut ihr? Kathrin Die DLRG wurde am 19. Oktober 1913 als Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, in Leipzig gegründet. Allein von 1950 bis 2016 ret- teten Helfer der DLRG über 70.000 Menschen vor dem Ertrinkungs- tod. Die DLRG ist mit über 1.500.000 Mitgliedern und Förderern die weltweit größte ehrenamtliche Wasserrettungsorganisation. Unsere vordringlichste Aufgabe ist die Schaffung und Förderung aller Einrichtungen und Maßnahmen, die der Bekämpfung des Ertrinkungstodes dienen. Dazu zählt z.B. Aus- und Fortbildung in Erster Hilfe und im Sanitätswesen, der Jugendarbeit, die Aus- und Fortbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter, die Ausbildung zum Ret- tungsschwimmen und vieles mehr. TSV Das ist sehr beeindruckend Kathrin. Wie viele Unterstüt- zer hast Du in Deiner Abteilung? Kathrin Ich arbeite mit acht Ehrenamtlichen in unserer Ortsgrup- pe. Die Aufgaben sind breit gefächert und jeder macht das, was er besonders gut kann. Egal, ob es um den Trainingsbetrieb, die Rettungsschwimmausbildung, Mitgliederverwaltung, Finanzen oder Kommunikation nach außen geht. Der Vorstand ist für alle Belange rund um den Verein verantwortlich. Dabei steht die Arbeit im Team im Vordergrund. Erfolg hat drei Buchstaben: Tun. Das ist unser Motto. TSV Wie kam die Zusammenarbeit mit unserer Schwimmab- teilung zu Stande? Kathrin Wir kennen den Leiter Eurer Schwimmabteilung, Mar- kus Piendl, seit vielen Jahren. Markus hatte zur gleichen Zeit wie wir Wasserfläche in einem großen Bad in München und war seinerzeit als Schwimmlehrer für einen großen Anbieter der Stadt München aktiv. Ich habe mir angesehen, wie Markus seine Kurse leitet und das hat mir sehr gefallen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene ließ Markus regelmäßig mit vor Ort befindlichen Rettungsgeräten realitätsnah üben. Teile der Rettungsschwim- Gut ausgerüstet zu sein, ist der Schwimmabteilung ein sehr wichtiges Anliegen mausbildung waren beständig Bestandteil seines Kursprogramms und wurden von ihm, quasi nebenbei, vermittelt. Das gefällt uns als DLRG natürlich; nicht alle Schwimmtrai- ner sehen über den ‚Tellerrand hinaus‘. TSV Was passierte weiter? Kathrin Ich erinnere mich, dass Markus kurz vor Weihnachten 2020 um ein Gespräch bat. Markus erläuterte, dass der TSV Trudering beabsichtigen würde, eine eigene Schwimmabteilung zu gründen. Mein Rat war, sicherzustellen, dass alle potenziellen Assistenten und Trainer über einen aktuellen Erste-Hilfe-Kurs und eine Rettungsschwimm-Ausbildung verfügen. Da Markus über ei- nen Rettungsschwimmen-Lehrschein verfügt, wurden wir uns sehr schnell einig: Markus würde den Theorie- und Praxis-Anteil des Rettungsschwimmens ausbilden, ich würde die Dienstaufsicht und die Herz-Lungen-Wiederbelebung, kurz HLW, durchführen. TSV Stark. Ein pragmatischer, sinnvoller Ansatz im Sinne der Sache. Wie gestaltet sich die Aufgabenteilung im Detail? Kathrin Markus verfügt über unsere aktuellen Theorie-Unterlagen und bildet, COVID19-bedingt, online aus. Die Theorieprüfung er- folgt unmittelbar nach der Theorieausbildung durch unser online verfügbares Quiz. Bei der praktischen Prüfung teilen wir die Grup- pen auf: die erste Gruppe schwimmt bei Markus, wobei Leistungen direkt abgenommen werden. Die zweite Gruppe wird von mir in HLW unterrichtet und übt sich auch in der Handhabung eines Defi- brillators. Anschließend wechseln wir die Gruppen. TSV Jetzt interessiert uns natürlich, wie viele Rettungs- schwimmer ihr gemeinsam ausgebildet habt und wie wir zukünftig noch besser zusammenarbeiten können. Kathrin Mit Stand Mitte März 2022 haben wir 75 Rettungs- schwimmer ausgebildet. Geholfen hat, dass Ihr als Verein über eine eigene Reanimationspuppe und über die Rettungsschwimm- bekleidung (Jacke und Hose mit Gürtel) verfügt. Da wir kurz- bzw. mittelfristig aufgrund der Auswirkungen der Ukraine Krise sehr stark personell gebunden sein werden, empfehle ich Euch, Mit- glieder die z.B. Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten sind, in Eure Ausbildung einzubeziehen. Auch unsere Ressourcen sind, leider, begrenzt.
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