Sportlich 01/2022

15 BUJINKAN www.tsvtrudering.de Das Rüstzeug von Heute Der erste Gedanke zum Thema „gut ausgestattet für die Zukunft“ ist momentan ganz natürlich: hat man sich ausreichend vorbereitet für die Dinge, die als Nächstes anstehen? Ist man für alle Eventu- alitäten gewappnet? Wenn man jedoch japanische Kampfkünste trainiert, eröffnet sich zum Thema „Ausstattung“ noch eine ganz andere Perspektive: nämlich die traditionelle japanische Yoroi und wie sich die Prinzipien einer Rüstung auf das heutige Leben über- tragen lassen. Die meisten Menschen heutzutage denken nicht nach, wofür eine Rüstung da ist. Eine Rüstung schützt halt. Aber wovor und an wel- chen Stellen, und warum gerade diese Stellen? Alle diese Fragen (und viele weitere) stellt man sich erst wenn man tatsächlich eine trägt. Schützt Sie uns eigentlich überall gleich gut? Braucht man überhaupt überall den gleichen Schutz? Gibt es Stellen, die auch weniger geschützt werden können, um sich überhaupt bewegen zu können und um Gewicht zu sparen? Das waren vermutlich die Gedanken, die unsere Vorgänger hatten, als sich vor Jahrhunderten ihre Rüstungen entwickelten. Um es mal allgemein zusammen zu fassen: Rüstung ist dafür da, um die Person, die sie trägt zu schützen. Die Stellen, die geschützt werden müssen, haben sich wenig verändert: innen im Körper un- sere Organe, außen am Körper der Kopf und die Gliedmaßen. Wie sehr die einzelnen Teile des Körpers tatsächlich geschützt werden müssen, ist eine andere Debatte. Früher wurde es auf sehr kreative Arten und Weisen gemacht. Die Oyoroi | ኱㙚 oder der „Große Harnisch“ war eine Rüstung, die mit den Samurai bis heute in Verbindung gebracht wird. Am Anfang bestand sie aus einem C-förmigen Teil, der den Oberkörper von vorne, hinten und links um- schloss und eine eigene Platte, die die rechte Seite schützte. Jede Seite hatte zusätzlich ein lamellenartiges Panel, die Kusazuri | ⲡᦾ , die die Hüfte und den oberen Teil der Beine schützten. Spä- NEUER PARTNER

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