Sportlich 02/2020

7 BASKETBALL www.tsvtrudering.de Stadt trafen“. Als Dwanis 2018 die Abtei- lungsleitung abgab, war eine gewisse Ent- täuschung spürbar. Zweifelsohne war es je- doch vor allem seine Arbeit mit der Jugend, deren Früchte die heutige Abteilung tragen. Die Charismatische Letitia Santoso war 2016 mit 16 Jahren Spielerin bei Coach D. Sie spricht immer noch mit Begeisterung von ihm: „Dwanis war mehr als ein Trainer. Er war für uns ein Life-Coach. Er wusste, wenn es uns schlecht geht und sein Rat half. Er lehrte uns, das eige- ne Schicksal selbst zu bestimmen.“ Schon im Jahr 2018 übernahm Letitia das Kindertraining, und binnen weniger Wochen stand sie allein mit 35 Kindern zwischen 10 und 16 Jahren in der Halle. Ihre Zielstrebigkeit, ihr Arbeitspensum und ihre Durchsetzungskraft sind erstaunlich. Über Jahre begleitete sie fast alle Spieltage unserer Mannschaften. Doch das Besondere an Leti ist ihre Ausstrahlung, mit der sie die Jugendlichen führt. Unvergesslich war das Bayernfinale im 3x3 Basketball, das wir 2019 organisierten. Wir brauchten Helfer. Etwa zehn 14-15 jährige Spieler von Letitias u16 Mannschaft standen bereits um 7 Uhr morgens auf der Matte und halfen den ganzen Tag mit. Nicht gerade ein Alter, wo man gern auf die Erwachsenen hört – es sei denn, man bekommt Ansa- gen von der Trainerin Leti! Ihre Autorität und zugleich Anerkennung und Respekt, die sie den jungen Spielern gegenüber zeigt, sind ein- malig! Was sie anfasst, entwickelt sich zu einer Erfolgsgeschichte. Der Starke Hamza Yıldız trat 2016 der Abteilung bei. Ein weiteres „Produkt“ aus der Talentschmiede von Coach D prägte schon ein Jahr spä- ter, mit siebzehn, die Geschicke der Abteilung maßgeblich. Bereits 2018 übernahm er das Training der u18 Mannschaft, die bald in Herren II umgewandelt wurde, wurde zum dritten Kapitän bei Her- ren I, arbeitete als Schiedsrichter und organisierte alle Spieltage der Abteilung. Seine Führungsstärke war und ist erstaunlich, doch vielmehr begeisterte mich immer, wie er mit den Widrigkeiten im Leben und Basketball umgeht. Vor allem im ehrenamtlichen Be- reich quittieren viele den Dienst, sobald es „unschön“ wird. Nicht Hamza. Egal wie schwer es ist, Hamza kämpft sich durch, ist immer da, auf ihn ist Verlass. Obwohl er einer anderen Generation ange- hörte, gewann er über Jahre eine große Autorität im Herrenteam. Ein Leader! Wie seine älteren Brüder ging er zunächst in die Haupt- schule und wie die Brüder studiert heute auch Hamza. Man braucht keine weiteren Kommentare. Ich bekam feuchte Augen, als er das erzählte. Würde ich das auch schaffen? Der Survivor Ich übernahm die Abteilung 2018. Ich spielte mehr schlecht als recht bei Herren I und stimmte nur zu, weil sich kein anderer meldete und weil der Gedanke für mich unerträglich war, dass die Abteilung ohne Leitung zusammen- brechen könnte. Ich hatte weder Visionen eines Coach D, noch die Durchsetzungskraft einer Liza Braunmüller, noch war ich so stark wie ein Hamza. Am Anfang wollte ich nur „überleben“ und alles irgendwie zusammenhalten. Das waren die hier beschriebenen und viele anderen Personen, die mir mit Rat und Tat halfen, die Abteilung zu erhalten und weiter zu entwickeln. Seien hier noch ein paar erwähnt: Konstantin Grassl – der Mann der ersten Stunde, der über 3 Jahre alle Kinder trainierte; Benjamin Scharf – Kapitän der Herren I, zweiter Vorstand und wohl der klügste Mensch, den ich jemals getroffen habe; Peter Kisters – Geschäftsführer, der mir im- mer und immer wieder aus der Patsche hilft; Jörn Tobias übernahm die Kinderabteilung 2019 und rettete später die kriselnde Herren II; Lorenz Kubitscheck, der aus dem Nichts eine fantastische Da- menmannschaft bildete; Janin Eggert brachte Disziplin in Herren II und schaffte mit der Mannschaft zwei Aufstiege in 2 Jahren; Andi, Max, Elena, Steffi, Felix, Dirk, Achim und, und, und… Igors Iesalnieks 2/2019: Dwanis Jones, Letitia Santoso, Igors Iesalnieks, Hamza Yıldız. Zu Beginn der Saison 2012/2013 zählte die Basketballabteilung stolze 65 Mitglieder, davon 40 Kinder.

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