Wir sind Trudering (2/17)

30 SPORTLICH(T) Wir sind Trudering Sportlicht: Das Friends gibt es nun seit 10 Jahren – wie kam es zum Friends? Tine: Chris hatte damals ein Café in der Friendspromenade, das Café Auszeit. Eines Tages haben ihn Eltern angesprochen, ob er sich nicht auf die Gaststätte auf dem Sportplatz bewerben möchte, dort gäbe es keinen guten Kaffee. Also, gesagt, getan, Chris hat sich bei Paulaner, die Pächter der Gaststätte sind, be- worben. Auch bei den Vorständen der 3 Vereine musste er noch vorstellig werden, denn sie mussten ihr ok geben. Und dann war es auch schon soweit, das Friends wurde am 15.10.2007 gegründet. Nachdem Chris und ich das Café Auszeit und das Friends für 1,5 Jahre parallel laufen hatten, haben wir uns dann fürs Friends entschieden – und diese Entscheidung nie bereut, auch wenn wir etwas Respekt hatten, da wir wussten, dass die Feldber- garena eine Gemeinde in sich ist. Wir haben nun schon 5 Mal umgebaut, quasi alle 2 Jahre, auf Eigenkosten. Man muss es sich ja gemütlich machen, wenn man 7 Tage die Woche da ist. Sportlicht: Was magst du besonders an deinem Job? Chris: Gastronomie an sich. Diese Antwort ist nur schwer nach- vollziehbar, wenn man nicht selber mit Freude Gastronom ist. Aber genau das ist es. Die Leute, die Langeweile, die Hektik. Man sieht den Erfolg direkt am Lächeln des Gastes. Sportlicht: Erzähl uns eine lustige Geschichte. Chris: Oh, die Pizzageschichte war lustig! Gast zu mir: Ich hätte gerne eine Pizza Salami! Ich zu Gast: Es tut mir sehr leid ich habe keine Salamipizza mehr, nur noch Diavolo, Prusciutto oder Capricciosa. Darauf meinte der Gast: Dann nehme ich eine Margarita! Ganz ruhig antwortete ich: Diese habe ich auch nicht, nur noch Diavolo, Prusciutto oder Capricciosa! Wenn du aber willst, kann ich auf die Prusciutto noch Salami geben. Antwort: Dann nehme ich eine Prusciutto ohne Schinken. Ich, leicht perplex: Das ist ja dann eine Margarita und die habe ich wie gesagt nicht! Etwas stutzig: Ah okay dann schau ich noch mal. Gastronomie ist und bleibt großes Kino! Sportlicht: Was ist euch besonders in Erinnerung ge- blieben? Tine: Es kommen Kinder von anderen Vereinen zu uns, weil sie Interview mit Chris und Tine vom „Friends“ sagen „Hier gibt es die besten Pommes von ganz München.“ Chris: Ja, es war sogar mal ein Vater bei uns, dessen Sohn Geburtstag hatte und der immer so von unseren Pommes ge- schwärmt hat. Also wollte der Papa ihn mit einer Portion unse- rer Pommes überraschen. Ich fand das so toll und wollte dem Vater noch einen Lutscher für seinen Sohn mitgeben. Da hat der Vater gelacht „Mein Sohn ist 20“ – den Lutscher hat er trotzdem bekommen. Sportlicht: Wie sind eure Zukunftspläne? Chris: Nochmal 10 Jahre hier bleiben. Und ich würde mir wünschen, dass es eine richtige Vereinsk- neipe wird, mit Saal, Schießstand und sowas. Das Gebäude gehört aber der Stadt München, sie müsste den Umbau über- nehmen. Das Gebäude, auch das Dach und die Klos, ist schon über 50 Jahre alt. Hier muss dringend mal was gemacht wer- den. Sportlicht: Und was gefällt dir nicht, was würdest du ändern? Chris: Also wenn ich mal so richtig ehrlich von der Seele re- den darf: Für uns ist es sehr wichtig, dass die Leute wissen, wir sind (fast) immer mit Freude und Spaß beim Arbeiten und versuchen alles zu ermöglichen. Deshalb können wir es nicht verstehen, wenn jemandem etwas nicht passt oder etwas blöd findet, er die Kritik nicht gleich bei uns anbringt, damit wir es ändern oder besser machen können, sondern genervt ist und schlecht über uns redet. Wir sind halt auch nur Menschen! Was auch gerne vergessen wird, dies ist eine eigenstän- dige Gaststätte und keine Sanistation, kein Stuhlverleih und für die Feldbergarena sind wir auch nicht verantwort- lich. Soweit es uns möglich ist helfen wir aber sehr gerne. Tine: Oh so ein kleines hallo, bitte, danke, das wäre toll! Sportlicht: Ein paar abschließende Worte? Chirs: Auch wenn ich gerade harte Worte in den Mund nahm, möchte ich, dass unsere Gäste wissen, die letzten 10 Jahre haben wirklich viel, viel Spaß gemacht! Und dass wir mega gerne hier sind, denn aus Fremden wurden Gäste und aus Gäs- ten wurden Freunde. Sportlicht: Vielen Dank! Und jetzt hätte ich gerne eine Portion der besten Pommes Münchens bitte .

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