Sportlich 01/2015

42 HANDBALL Wir sind Trudering Tolle Handball-Gemeinschaft Die Handball-Abteilung ist das sportliche Aushängeschild des TSV Trudering. Die erste Mannschaft spielte jahrelang drittklassig. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr hat das Team um Trainergespann Stefan Augustin und Andreas Schilcher mit dem Abstieg zu kämpfen (Anm. der Red.: Zum Zeitpunkt des Interviews waren noch fünf Spieltage zu absolvieren, der Saisonausgang war noch offen). Trotzdem zeigen sich beide im Gespräch mit dem „Sportlicht“ selbstbewusst und absolut glücklich im Verein. TSV Der TSV Trudering wird 2015 90 Jahre alt. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr hat die erste Mannschaft der Handballabteilung, immerhin sportliches Aushängeschild des Vereins, mit Problemen zu kämpfen. Woran liegt das? Stefan Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Zum einen ist hier die Verletzungsmisere anzuführen. Viele Leistungsträger fallen seit Monaten aus. Aber auch die Trainingsbeteiligung ist nicht unbe- dingt optimal. Andi Auch die Abgänge vor der Saison spielen eine Rolle. Mit Sebastian Meinzer, der in die dritte Liga nach Fürstenfeldbruck gewechselt und dort ein absoluter Leistungsträger ist, haben wir unseren besten Spieler verloren. Stefan Richtig. Und zu guter Letzt gelang es der Mannschaft lei- der zu selten, die im Training einstudierten Spielzüge umzusetzen. Dies ist natürlich auch eine Frage des Selbstvertrauens. TSV Vor der Saison hat man sich selbst einen Platz unter den besten vier Mannschaften als Ziel gesetzt. Wurden die Gegner in der vermeintlich schwächeren Landesliga Nord unterschätzt? Andi Nein, meines Erachtens wurden die Mannschaften relativ gut eingeschätzt. Nur die beiden führenden Mannschaften sind uns einen Schritt voraus. Die anderen Mannschaften sind – wenn un- ser gesamter Kader zur Verfügung steht – maximal auf Augenhöhe. Stefan Ich habe vor Saisonbeginn kein konkretes Saisonziel aus- gegeben, da ich die Mannschaften der Nordstaffel leistungsmäßig nicht wirklich einordnen konnte. Die Erfahrungen aus der Saison haben letztlich aber deutlich gezeigt, dass die Nordstaffel leis- tungsmäßig höher einzuschätzen ist. TSV Wie geht ihr nun die nächsten Spieltage an? Wie packt der TSV den Klassenerhalt? Stefan Entscheidend wird sein, dass wir als Mannschaft noch näher zusammenrücken, intensiv trainieren und das Trainierte dann auch tatsächlich in den Spielen umsetzen. Andi Außerdem hoffen wir auf die Rückkehr der verletzten Spieler, werden mögliche Verstärkungen aus dem eigenen Verein dazunehmen und uns weiterhin konzentriert auf die nächsten Auf- gaben vorbereiten. TSV Seit Saisonbeginn dürft ihr nun endlich wieder in Trude- ring spielen. Die Halle des Gymnasiums an der Markgrafenstraße ist die neue Heimstätte der Handballer. Was sagt ihr zu dieser neu- en Heimspielstätte? Andi Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Als ich 1981 beim TSV angefangen habe, wurde schon über eine eigene Halle ge- sprochen – es hat sich also nur ein bisschen verzögert ;-) Es ist sehr schön, dass alle Mannschaften in einer Halle trainieren und spie- len können und somit der Kontakt untereinander vereinfacht wird. Stefan Hervorragend! Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sa- gen. TSV Zum ersten Spiel gegen den TV Münchberg kamen be- achtliche 300 Zuschauer. Auch in den anderen Heimspielen liegt der Zuschaueranspruch deutlich höher als in den Vorjahren, obwohl in diesem Jahr kaum Gästefans anreisen. Welches Zuschauerpo- tenzial hat der TSV Trudering? Stefan Aktuell liegen wir bei etwa 100 bis 200 Zuschauern. Ich bin mir aber sicher, dass die 300 Zuschauer aus dem Münchberg-Spiel bei wachsendem sportlichen Erfolg keine Ausnahme bleiben. Andi Das sehe ich genau so. Ich denke, dass wir uns bei ca. 300 Zuschauern „einpendeln“ könnten, wenn die Leistungen das Inter- esse der Truderinger wecken und auch die Eltern der Jugendlichen als Fans gewonnen werden könnten. TSV Kommen wir noch einmal zum Sportlichen. In den letz- ten Jahren musste der TSV immer wieder schmerzhafte Abgänge verzeichnen. So wechselten beispielsweise Korbinian Lex oder der erwähnte Sebastian Meinzer nach Fürstenfeldbruck. Sind solche Spielerwechsel zu vermeiden? Andi In unserer aktuellen Situation ist es schwer zu vermeiden. Es gibt mittlerweile ein paar Mannschaften in München bzw. im Umland, die höherklassig spielen und damit reizvoll sind. Es muss dennoch versucht werden, die Spieler mehr an den Verein zu bin- den. Dieses Thema ist den Verantwortlichen bewusst und es wer- den bereits entsprechende Gegenmaßnahmen geklärt. Stefan Vermeiden lassen können sich solcheWechsel leider nicht. Letztlich müssten wir dazu in der selben Spielklasse aktiv sein oder kurzfristig eine entsprechende Alternative vorweisen können.

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